Gesichter
Vom Aushilfsjob zur Ladeninhaberin
In der Spitalgasse, nur einen Steinwurf entfernt von der Augsburger Puppenkiste, führt Noodaeng Ruf seit über 30 Jahren ihren Asia-Laden. Viele in der Augsburger Altstadt kennen nicht nur ihren kleinen Laden, sondern auch ihr freundliches Lächeln, das längst zu einem vertrauten Anblick geworden ist. Ein Blick in die bemerkenswerte Geschichte von Noodaeng lohnt sich allemal.
Ein glücklicher Zufall änderte ihr Leben
Vor mehr als drei Jahrzehnten kam Noodaeng aus Thailand nach Augsburg, in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Ihre Schwester lebte bereits in Deutschland, was ihr den Neuanfang erleichterte. Kurz nach ihrer Ankunft übernahm sie unverhofft den Asia-Laden von dessen Vorbesitzern – ursprünglich nur für kurze Zeit während deren Urlaubs. Doch aus der Aushilfe wurde eine dauerhafte Verantwortung, als die Eigentümer sich entschieden, nicht mehr zurückzukehren. Dank eines glücklichen Zufalls – einem gewonnenen Gewinnspiel bei der Sparkasse – konnte Noodaeng die Übernahme des Ladens finanzieren.
Weit mehr, als nur ein Asia-Laden
Seither ist ihr Laden weit mehr als nur ein Geschäft für asiatische Produkte. Von exotischen Gewürzen aus Thailand, japanischen Soßen bis hin zu koreanischen Snacks – Noodaeng bietet alles, was das Herz eines Asien-Fans begehrt. Doch was ihren Laden besonders macht, ist die familiäre Atmosphäre. Kundinnen und Kunden kommen nicht nur wegen der Produkte, sondern auch wegen ihrer freundlichen Beratung. Besonders herzlich zeigte sich Noodaeng, als eine ältere Dame aus einem nahegelegenen Altersheim nach Ingwerpulver fragte. Ohne zu zögern brachte sie ihr das Pulver als Geschenk direkt an die Tür – eine Geste, die ihre herzliche und hilfsbereite Art widerspiegelt.
Augsburg als Herzens- und Wahlheimat
Trotz ihrer engen Verbundenheit zu Thailand – erst im Juni dieses Jahres war sie zum ersten Mal seit 7 Jahren wieder bei ihrer Familie zu Besuch – ist Augsburg ihr Zuhause geworden. „Augsburg bleibt im Herzen“ sagt sie und freut sich jedes Mal darauf, in ihre Altstadtwohnung direkt gegenüber der Puppenkiste zurückzukehren. Sie liebt den Standort nicht nur als Geschäftsfrau, sondern auch privat. Ihre Nähe zur Altstadt ermöglicht es ihr, Besuchenden regelmäßig kleine, private Stadtführungen anzubieten: Vom Roten Tor Park und dem Kräutergarten, über St. Ulrich bis hin zum Dom und Siebentischwald – sie kennt und liebt die schönsten Ecken.
Für alle, die in ihrem Laden einkaufen, gibt sie immer einen universellen Tipp: „Probiert erst das Originalrezept mit wenigen Zutaten aus, bevor ihr es erweitert.“ Ihr Ansatz ist klar – lieber authentisch und einfach, statt überladen. Zusammengefasst: Ihr Laden ist ein kulinarischer Zufluchtsort für alle, die beim Kochen gerne über den Tellerrand blicken.